KNIESCHMERZEN
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Aufbau und Funktion des Kniegelenks
Das Knie ist das größte Gelenk im menschlichen Körper und verbindet den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia). Die Kniescheibe (Patella) sitzt vorne am Knie und dient als Schutz sowie zur Optimierung der Hebelwirkung der Oberschenkelmuskulatur. Zwei Haupttypen von Knorpeln sorgen für reibungslose Bewegungen: der Gelenkknorpel und die Menisken, die als Stoßdämpfer fungieren. Bänder und Sehnen stabilisieren das Gelenk und ermöglichen Bewegungen wie Beugen, Strecken und leichte Drehungen.
Das Zusammenspiel dieser Strukturen macht das Knie stabil und gleichzeitig beweglich. Doch gerade durch diese komplexe Funktionalität ist das Knie besonders anfällig für Überlastungen und Verletzungen.
Ursachen von Knieproblemen
Kniebeschwerden können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:
1. Verletzungen:
- Bänderrisse: Häufig betroffen sind das vordere Kreuzband (ACL) und das Innenband, oft durch Sportverletzungen. Besonders gefährdet sind Sportarten wie Fußball, Skifahren oder Basketball, bei denen schnelle Richtungswechsel oder Stopps notwendig sind.
- Meniskusrisse: Ein plötzlicher Dreh- oder Beugevorgang kann die Menisken beschädigen. Besonders ältere Menschen oder Sportler sind hier betroffen.
- Kniescheibenluxation: Die Kniescheibe springt aus ihrer Position, meist durch einen Unfall oder eine Schwäche der stabilisierenden Muskeln. Häufig entsteht dies durch eine Kombination aus äußeren Einwirkungen und muskulären Defiziten.
2. Verschleiß:
- Arthrose: Mit zunehmendem Alter verschleißt der Gelenkknorpel, was zu Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen führt (Loeser & Goldring, 2012). Arthrose ist eine degenerative Erkrankung, die durch anhaltende Überbelastung oder Verletzungen begünstigt wird.
3. Entzündungen:
- Bursitis: Eine Schleimbeutelentzündung entsteht oft durch Überlastung oder Druck auf das Knie. Die Symptome reichen von Schwellungen bis zu starken Schmerzen bei Bewegung.
- Sehnenentzündungen: Überbeanspruchung, besonders der Patellasehne, kann zu einer sogenannten "Springerknie" führen (Cook & Purdam, 2009). Dies tritt häufig bei Sportlern auf, die intensive Sprung- oder Laufbelastungen ausüben.
4. Fehlstellungen:
- X- oder O-Beine: Solche Fehlstellungen können das Kniegelenk ungleichmäßig belasten und langfristig Schäden verursachen. Besonders in Kombination mit Übergewicht erhöht sich hier das Risiko von Verschleißerscheinungen.
5. Übergewicht: Übermäßiges Körpergewicht erhöht den Druck auf die Kniegelenke und begünstigt Verschleiß und Entzündungen (Vincent & Vincent, 2012). Pro zusätzlichem Kilogramm wird das Knie bei Belastungen wie Treppensteigen um das Vier- bis Fünffache stärker belastet.
6. Krumme Körperhaltung: Eine schlechte Haltung oder muskuläre Dysbalance kann zu Fehlbelastungen im Knie führen. Dies betrifft nicht nur den Bewegungsapparat, sondern beeinflusst auch die Belastung der Kniegelenke negativ.
Symptome von Knieproblemen
Die Symptome variieren je nach Ursache, aber häufige Beschwerden umfassen:
- Schmerzen: Diese können lokalisiert an der Vorder-, Innen- oder Außenseite des Knies auftreten oder diffus über das gesamte Gelenk verteilt sein.
- Schwellung: Ein geschwollenes Knie weist oft auf eine Entzündung oder Flüssigkeitsansammlung hin, die bei Verletzungen oder chronischen Erkrankungen auftreten kann.
- Instabilität: Ein Gefühl, dass das Knie "wegknickt", ist typisch für Bänderschäden oder Muskelinsuffizienz.
- Bewegungseinschränkungen: Probleme beim Beugen, Strecken oder bei bestimmten Bewegungen können durch Verletzungen, Arthrose oder Muskelverkürzungen verursacht werden.
- Knirschen oder Knacken: Diese Geräusche können auf eine Arthrose oder einen Meniskusschaden hinweisen. Häufig sind sie mit Bewegungseinschränkungen verbunden.
Diagnose von Knieproblemen
Wenn Sie anhaltende Kniebeschwerden haben, sollten Sie einen Arzt oder Physiotherapeuten aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose hilft, Folgeschäden zu vermeiden. Folgende Schritte helfen bei der Diagnose:
- Anamnese: Der Arzt oder Therapeut fragt nach Beschwerden, Alltagsgewohnheiten und eventuellen Verletzungen. Hierbei sind auch Ihre sportlichen Aktivitäten und beruflichen Belastungen relevant.
- Körperliche Untersuchung: Dazu gehören Tests der Beweglichkeit, Stabilität und Schmerzpunkte, z. B. der Lachman-Test für Kreuzbandschäden. Bei Arthrose oder Meniskusschäden kann ein Kompressionstest durchgeführt werden.
- Bildgebung: Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder MRT können genauere Informationen über die Gelenkstrukturen liefern. Diese Verfahren sind besonders hilfreich, um komplexe Verletzungen wie Meniskusrisse oder Knorpelschäden zu erkennen.
- Diagnostik beim Physiotherapeuten: Mittels Funktions- und Haltungstests erkennt der Physiotherapeut muskuläre Dysbalancen oder Bewegungseinschränkungen. Dies ermöglicht die Erstellung eines individuellen Therapieplans, der präventiv und rehabilitativ wirkt (Crossley et al., 2016).
Behandlungsmöglichkeiten
Konservative Behandlung
In den meisten Fällen lassen sich Knieprobleme mit konservativen Methoden behandeln. Zu den wichtigsten Ansätzen gehören:
- Physiotherapie:
- Kräftigung der Muskulatur: Besonders wichtig ist die Stärkung der Oberschenkel- und Hüftmuskulatur, um das Knie zu entlasten. Ein gezieltes Training hilft, muskuläre Dysbalancen zu vermeiden.
- Dehnübungen: Verkürzte Muskeln, z. B. der Waden- oder Oberschenkelmuskulatur, können gedehnt werden, um die Beweglichkeit zu verbessern.
- Manuelle Therapie: Mobilisationstechniken helfen, Blockaden zu lösen und die Gelenkbeweglichkeit zu fördern (van der Heijden et al., 2015). Besonders bei chronischen Schmerzen kann dies effektiv sein.
- Medikamente: Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac können akute Beschwerden lindern. Entzündungshemmende Salben unterstützen die lokale Schmerzbehandlung.
- Kühlung und Hochlagern: Besonders bei akuten Verletzungen oder Schwellungen hilft Kühlen und das Hochlagern des Beins. Dadurch werden Schmerzen reduziert und der Heilungsprozess gefördert.
- Injektionen: Kortison oder Hyaluronsäure können bei Entzündungen oder Verschleiß eingesetzt werden. Hyaluronsäure unterstützt dabei die Gelenkschmiere und reduziert Reibung.
Operative Behandlung
Wenn konservative Methoden nicht ausreichen, können operative Eingriffe notwendig sein:
- Arthroskopie: Minimal-invasive Verfahren, z. B. zur Glättung des Knorpels oder Entfernung von Meniskusfragmenten. Diese Eingriffe sind weniger belastend und ermöglichen eine schnellere Genesung.
- Kniegelenksersatz: Bei schwerer Arthrose kann eine Teil- oder Vollprothese erforderlich sein. Besonders wichtig ist hier eine intensive Rehabilitation nach der Operation, um die Beweglichkeit und Kraft im Knie wiederherzustellen.
Nach einer Operation ist Physiotherapie entscheidend, um die Beweglichkeit und Kraft im Knie wiederherzustellen. Ein gezieltes Aufbautraining hilft, das Knie nachhaltig zu stabilisieren und eine Rückkehr in den Alltag oder Sport zu ermöglichen (Gill & McBurney, 2013).
Wie können Sie selbst aktiv werden?

Übungen für zu Hause
Hier sind einige Übungen, die Sie selbst durchführen können, um Ihr Knie zu mobilisieren und zu stärken. Führen Sie diese regelmäßig durch und achten Sie darauf, keine Schmerzen zu verursachen.
Übungen für zu Hause
- Beinheben im Liegen:
- Legen Sie sich auf den Rücken, strecken Sie ein Bein aus und heben Sie es langsam an.
- Ziel: Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur.
- Wandsitz:
Stellen Sie sich mit dem Rücken
Phase 1: Akuter Zustand:
Phase 2: subakute Phase -
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Phase 3: Langfristiges Training
Um langfristig Beschwerden vorzubeugen, ist ein ausgewogenes Ganzkörpertraining wichtig. Übungen zur Kräftigung der Rücken-, Schulter- und Rumpfmuskulatur sollten dabei ebenso enthalten sein wie Ausdauertraining.
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Bild: KI generiert
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Quellenverzeichnis:
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