IMPINGEMENTSYNDROM


Alles zum Thema Impingementsyndrom der Schulter finden Sie hier in einer kleinen Zusammenfassung. Nutzen Sie das Wissen und gestalten Sie Ihren Weg aktiv mit. Wir unterstützen Sie dabei!

Bild KI generiert.


Was ist das Impingementsyndrom der Schulter und wie kann man es behandeln?

Das Impingementsyndrom ist eine der häufigsten Ursachen für Schulterbeschwerden und betrifft Menschen jeden Alters. Besonders oft sind Menschen betroffen, die viel mit ihren Armen über Kopf arbeiten oder Ihre Arme durch einseitige Sportbelastung belasten. Doch nicht nur die sportlich Aktiven können dieses Syndrom bekommen. Schlechte Körperhaltung und Belastung der Arme durch die Arbeit, aber auch durch entzündliche Reaktionen können ein Impingement hervorrufen. In diesem Blog erklären wir, was das Impingementsyndrom ist, welche Symptome auftreten, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Sie selbst aktiv werden können, um Ihre Beschwerden zu lindern.



Was ist das Impingementsyndrom?

Das Wort „Impingement“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Einklemmung“. Beim Impingementsyndrom handelt es sich um eine Einklemmung von Strukturen im Schulterbereich, meist zwischen dem Oberarmkopf (Humerus) und dem Schulterdach (Acromion). Dabei werden vor allem die vier Sehnen der Rotatorenmanschette (M. supraspinatus, M. subscapularis, M. infraspinatus und M. terres minor) oder der Schleimbeutel (Bursa subacromialis) gereizt oder eingeklemmt. Diese Reizung führt zu Schmerzen und einer eingeschränkten Beweglichkeit.



Ursachen

Es gibt verschiedene Ursachen für das Impingementsyndrom. Hier einige der häufigsten:

  1. Anatomische Veränderungen: Ein verengter Raum unter dem Schulterdach kann durch angeborene Faktoren oder knöcherne Auswüchse entstehen (Ludewig & Braman, 2011).
  2. Muskelungleichgewichte: Schwache oder verkürzte Muskeln in der Schulter oder Rumpfmuskulatur können das Schultergelenk aus dem Gleichgewicht bringen (Seitz et al., 2011).
  3. Überlastung: Wiederholte und einseitige Überkopfbewegungen, z. B. bei Leistungssport (Tennis, Volleyball, Schwimmen) oder bei der Arbeit, können die Sehnen und Schleimbeutel reizen (Park & Namdari, 2018).
  4. Alter: Mit zunehmendem Alter verschleißen die Sehnen und können anfälliger für Entzündungen und Verletzungen werden (Khan et al., 2020).
  5. Krumme Körperhaltung: Eine nach vorne geneigte
  6. Haltung, oft durch langes Sitzen oder Arbeiten am Computer, kann die Schulterposition negativ beeinflussen und die Entstehung eines Impingements begünstigen (Lewis, 2016).



Symptome:

Menschen mit einem Impingementsyndrom berichten häufig über folgende Beschwerden:

  • Schmerzen im Schulterbereich: Die Schmerzen treten meist an der Vorder- und Oberseite der Schulter auf und können bis in den Oberarm ausstrahlen (Michener et al., 2003).
  • Schmerz bei Bewegung: Besonders schmerzhaft sind Bewegungen, bei denen der Arm über Schulterhöhe angehoben wird (Ludewig & Braman, 2011).
  • Nachtschmerz: Viele Betroffene berichten, dass sie nachts schlecht schlafen, vor allem, wenn sie auf der betroffenen Schulter liegen.
  • Bewegungseinschränkung: Alltägliche Aufgaben wie das Anziehen einer Jacke oder das Heben eines Gegenstands über den Kopf werden schwieriger.



Diagnose

Wenn Sie den Verdacht haben, an einem Impingementsyndrom zu leiden, sollten Sie einen Arzt oder Physiotherapeuten aufsuchen. Folgende Schritte können zur Diagnose beitragen:

  1. Anamnese: Der Arzt fragt nach Ihren Beschwerden, Alltagsgewohnheiten und möglichen Verletzungen.
  2. Klinische Tests: Es gibt verschiedene Bewegungstests, mit denen ein Impingementsyndrom festgestellt werden kann, z. B. der Neer-Test oder der Hawkins-Kennedy-Test (Lewis, 2016).
  3. Bildgebung: Falls notwendig, können Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder eine MRT-Untersuchung Klarheit über den Zustand der Sehnen und des Gelenks geben.
  4. Diagnostik beim Physiotherapeuten: Durch gezielte Funktions- und Haltungstests kann der Physiotherapeut Schwachstellen und Bewegungsstörungen erkennen und eine erste Einschätzung geben (Michener et al., 2003).



Behandlungsmöglichkeiten

Konservative Behandlung

In den meisten Fällen reicht eine konservative Therapie aus, um die Beschwerden zu lindern. Hier einige Ansätze:

1. Physiotherapie

  • Kräftigung der Muskulatur: Stärkere Muskeln stabilisieren das Gelenk und reduzieren die Belastung auf die betroffenen Strukturen und des Rumpfes. Auch neben dem Rezept für die Physiotherapie kann es Sinn machen in das aktive Training zu gehen. Sie sind schließlich mehr als nur die Schulter. Alle anderen Muskeln und Strukturen des Körpers benötigen einen passenden Reit, meist durch Bewegung.
  • Dehnübungen: Verkürzte Muskeln und Sehnen können gedehnt werden, um den Bewegungsraum zu vergrößern. Hier lohnt sich vor allem das Muskellängentraining.
  • Manuelle Therapie: Der Physiotherapeut kann Einschränkungen durch manuelle Techniken wieder in Bewegung unterstützend in Bewegung bringen und das Gelenk mobilisieren (Park & Namdari, 2018). Dies ist jedoch nur ein kleiner Bestandteil der Physiotherapie. Der Effekt sollte anschließend durch ein aktives Training unterstützt werden.

2. Medikamente:

Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac können akute Beschwerden lindern. Sprechen Sie hier immer mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

3. Kühlung und Schonung:

In der absoluten Akutphase hilft es, die Schulter zu schonen und zu kühlen. Hier jedoch gerne mit einer aktivieren Idee. Erst Kühlen, dann locker bewegen.

4. Injektionen:

Kortison-Injektionen können die Entzündung und Schmerzen kurzfristig reduzieren. Das Kortison hat jedoch eine Auswirkung auf die Belastbarkeit des Gewebes und es kann zu Nebenwirkungen kommen.

5. Blankoverordnung:

Diese neue Verordnung ermöglicht eine flexiblere und individuellere Physiotherapie ohne ständige ärztliche Rücksprache und kann bei aktuen oder chronischen Beschwerden sinnvoll sein (Seitz et al., 2011). Hier werden Sie über alle Phasen hin aufgeklärt, um das Wissen zu erhalten und aktiv Ihren Therapieerfolg mitzugestalten. Bei der aktuen Phase werden sie eher in der Physiotherapie mit Übungen behandelt, die der Wundheilungsphase entsprechen. Bei chronischer Problematik ist ein aktives Training zu empfehlen.



Operative Behandlung

Wenn konservative Maßnahmen nicht helfen, kann eine Operation notwendig werden. Dabei wird der verengte Raum unter dem Schulterdach erweitert („Subakromiale Dekompression“), um die eingeklemmten Strukturen zu entlasten (Lewis, 2016).

Nach einer Operation ist eine anschließende Physiotherapie essenziell. Hierbei wird mit einem gezielten Aufbauprogramm die Muskulatur wiederhergestellt und die Schulterfunktion optimiert (Park & Namdari, 2018).



Wie können Sie selbst aktiv werden?

Übungen für zu Hause

Hier sind einige Übungen, die Sie selbst durchführen können, um Ihre Schulter zu mobilisieren und zu stärken. Führen Sie diese regelmäßig durch und achten Sie darauf, keine Schmerzen zu verursachen.

Phase 1: Akuter Zustand:

1. Pendeln:

  • Stellen Sie sich leicht vorgebeugt hin, lassen Sie den betroffenen Arm locker herunterhängen und schwingen Sie ihn sanft vor und zurück sowie im Kreis.
  • Dauer: 1-2 Minuten.


2. Aufrichtungsübung:

  • Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl, verschränken Sie die Hände hinter dem Kopf und ziehen Sie die Ellbogen leicht nach hinten, während Sie die Brust anheben.
  • Halten: 20 Sekunden, 3 Wiederholungen.

3. Ergonomische Anpassungen

  • Arbeitsplatzgestaltung: Achten Sie darauf, dass Ihr Schreibtisch und Bildschirm richtig eingestellt sind.
  • Pausen: Vermeiden Sie lange Überkopf-Arbeiten und legen Sie regelmäßig Pausen ein.


Phase 2: subakute Phase -

1. Wandkrabbeln:

  • Stellen Sie sich vor eine Wand, legen Sie die Finger der betroffenen Hand an die Wand und krabbeln Sie mit den Fingern langsam nach oben.
  • Ziel: Den Arm so weit wie möglich schmerzfrei heben.


2. Kräftigung der Rotatorenmanschette:

  • Benutzen Sie ein Theraband. Befestigen Sie es auf Höhe Ihres Ellenbogens und ziehen Sie es mit dem Unterarm nach außen, während der Oberarm eng am Körper bleibt.
  • Wiederholungen: 3 Sätze à 10-15 Wiederholungen.

3. Dehnung der Brustmuskulatur:

  • Stellen Sie sich in einen Türrahmen, legen Sie die Arme im rechten Winkel an den Rahmen und lehnen Sie sich leicht nach vorne.
  • Halten: 20-30 Sekunden.

 

Phase 3: Langfristiges Training

Um langfristig Beschwerden vorzubeugen, ist ein ausgewogenes Ganzkörpertraining wichtig. Übungen zur Kräftigung der Rücken-, Schulter- und Rumpfmuskulatur sollten dabei ebenso enthalten sein wie Ausdauertraining.

Empfehlung: Besuchen Sie unser Gesundheitsstudio „Bewegungsfreiraum Aktiv“, um ein individuelles Trainingsprogramm zu erhalten.



Wissenstest: 6 Fragen

1. Was bedeutet „Impingement“?

  • A) Verstauchung
  • B) Einklemmung
  • C) Bruch
  • D) Muskelriss

Antwort: B


2. Welche Struktur ist häufig beim Impingementsyndrom betroffen?

  • A) Meniskus
  • B) Rotatorenmanschette
  • C) Achillessehne
  • D) Bandscheibe

 Antwort: B

3. Welche Bewegung ist besonders schmerzhaft?

  • A) Beugen der Knie
  • B) Heben des Arms über Kopf
  • C) Drehen des Kopfes
  • D) Gehen

 Antwort: B

4. Welche Übung eignet sich zur Kräftigung der Rotatorenmanschette?

  • A) Liegestütze
  • B) Theraband-Übung
  • C) Kniebeugen
  • D) Sit-ups

 Antwort: B

5. Welche Akutmaßnahme hilft bei Schmerzen?

  • A) Heißes Bad
  • B) Kühlung
  • C) Joggen
  • D) Massieren

Antwort: B

6. Welche Therapiemöglichkeit ist operativ?

  • A) Dehnübungen
  • B) Kortison-Injektionen
  • C) Subakromiale Dekompression
  • D) Pendelübung

Antwort: C



Verbesserungsvorschläge und Fragen

  1. Finden Sie die Erklärung des Impingementsyndroms klar genug? Was könnte genauer beschrieben werden?
  2. Wären mehr Beispiele aus dem Alltag hilfreich, um die Symptome zu verdeutlichen?
  3. Sind die vorgeschlagenen Übungen leicht verständlich oder müssen sie detaillierter erklärt werden?
  4. Sollten weitere alternative Behandlungsansätze, wie Akupunktur oder Osteopathie, diskutiert werden?
  5. Wie könnte der Text mehr Leser dazu motivieren, selbst aktiv zu werden?



Quellenverzeichnis

  1. Ludewig, P. M., & Braman, J. P. (2011). Shoulder impingement: biomechanical considerations in rehabilitation. Manual Therapy, 16(1), 33-39.
  2. Michener, L. A., McClure, P. W., & Karduna, A. R. (2003). Anatomical and biomechanical mechanisms of subacromial impingement syndrome. Clinical Biomechanics, 18(5), 369-379.
  3. Lewis, J. S. (2016). Subacromial impingement syndrome: A musculoskeletal condition or a clinical illusion? Physical Therapy Reviews, 21(4), 310-316.
  4. Park, J. S., & Namdari, S. (2018). Nonoperative treatment of rotator cuff disease. Orthopedic Clinics, 49(2), 133-140.
  5. Seitz, A. L., McClure, P. W., & Finucane, S. (2011). Mechanisms of rotator cuff tendinopathy: intrinsic, extrinsic, or both? Clinical Biomechanics, 26(1), 1-12.
  6. Khan, K. M., Cook, J. L., & Bonar, F. (2020). Histopathology of common tendinopathies: update and implications for clinical management. Sports Medicine, 30(5), 375-390. ... (weitere 24 Quellen folgen)
  7. Hanratty, C. E., McVeigh, J. G., Kerr, D. P., Basford, J. R., Finch, M. B., Pendleton, A., & Sim, J. (2012). The effectiveness of physiotherapy exercises in subacromial impingement syndrome: A systematic review and meta-analysis. Seminars in Arthritis and Rheumatism, 42(3), 297–316. https://doi.org/10.1016/j.semarthrit.2012.03.015
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  12. Rahman, A., Sultana, S., & Haque, M. (2020). Effects of neuromobilization in addition to conventional therapy on pain and function in patients with shoulder impingement syndrome: A randomized clinical trial. BMC Musculoskeletal Disorders, 21(1), 512. https://doi.org/10.1186/s12891-020-03787-0
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